Craft Bike Transalp 2010
- Details
- Kategorie: 2010
- Veröffentlichungsdatum
- Geschrieben von Konny & Markus Fabian
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Für uns, Konny und Markus, hieß es am 17. Juli bereits zum zweiten Mal: Start bei der legendären CRAFT BIKE TRANSALP. Dieses Jahr ging es in 8 Etappen von Füssen über Imst, Ischgl, Scuol, Livigno, Ponte di Legno, Male, Madonna di Campiglio nach Riva del Garda.
Wir waren bereits zwei Tage vor Beginn der Transalp nach Füssen angereist um
uns in aller Ruhe anmelden und auch noch etwas relaxen zu können.
Etappe 1
Samstag, 17. Juli 2010: Füssen – Imst 83,7 km / 2105 hm
Start war um 9.30 Uhr bei wolkenverhangenem Himmel und etwa 20°C. Etwas nervös standen alle Biker am Start. Heute gab es noch keine Startblöcke (außer für die Profis und Lizenzfahrer) und deshalb war es ganz wichtig früh am Start und somit weit vorne zu sein. Und pünktlich eine Minute vor neun…wir hatten es schon vermisst…“Highway to hell“ von AC/DC, der Song der bei jedem Start einer Transalp Etappe aus den Lautsprechern tönt. Und dann ging´s endlich los. Und wie….
Zunächst durch die Altstadt von Füssen, dann rüber nach Hohenschwangau, neutralisiert versteht sich, also im Pulk mit Tempo 30 – 40 !! Und so ging es auch großteils auf dieser Etappe weiter. Auf schnellen, flachen Passagen und zumeist kurzen Anstiegen und Abfahrten ging es über Reutte, Heiterwang bis Lermoos. Es wurde ein sehr hohes Tempo gefahren. Eigentlich wollten wir die erste Etappe etwas langsamer angehen lassen, die CBT dauert ja schließlich 8 Tage. Aber daraus wurde nichts, wir haben uns von den anderen Bikern „anstecken“ lassen. Und kurz nach Lermoos kam dann endlich der lange Anstieg zum Marienbergjoch auf 1810 m. Hier konnten wir wieder einige Plätze gutmachen, die wir im Flachen verloren hatten. Drüben ging es dann auf schöner, schneller Schotterpiste und weiter unten auf Asphalt weiter nach Nassereith. Jetzt hieß es für uns auf der letzten Flachpassage bis Imst wieder Tempobolzen um unseren Platz zu halten. Dann noch ein kurzer Anstieg und schon ging´s ins Ziel in Imst. Wir hatten mit unserer Zeit von 4:03:34 Std. den 25. Platz in der Mixed Kategorie erreicht und waren damit recht zufrieden. 10 Minuten nach unserer Ankunft in Imst ging ein heftiger Gewitterschauer über uns nieder und wir waren froh, daß wir uns im Corratec Zelt bei Roland Stauder unterstellen konnten.
Etappe 2
Sonntag, 18. Juli 2010: Imst – Ischgl 76,9 km / 3184 hm
Diese Etappe sah vom Höhenprofil ganz anders aus als die gestrige Etappe. 3 lange Anstiege und die letzten knapp 20 km wellig aber dabei immer leicht ansteigend bis nach Ischgl. Unser Teamfahrer Martin Müller, der die CBT schon häufiger gefahren ist und diese Etappe kannte, hatte uns schon vorgewarnt, für die letzten Kilometer „etliche Körner aufzubewahren“.
Durch unseren 25. Platz von gestern durften wir im Startblock B starten. Wir waren, wie eigentlich jeden Tag bei der CBT, schon sehr früh im Startbereich und bei den Ersten die in die Startblöcke eincheckten. In der neutraliserten Phase nach dem Start bis Imsterau ging es wieder sehr eng zu und man mußte höllisch aufpassen, nicht mit anderen Bikern zu kollidieren. Nach dem Bahnübergang in Imsterau - der Zug war pünktlich um 9.10 Uhr durchgefahren und die Schranke somit offen (2008 war sie zu !!) – kam er steile Anstieg auf Asphalt bis Imsterberg und dann auf Schotter bis zur Venetalm. Konny und ich fanden schnell unser Tempo, das Profil dieser Etappe lag uns eher als die gestrige. Dann die Abfahrt zuerst auf Schotter später auf Asphalt bis Wenns und vorbei an der ersten Verpflegungsstation zur Pillerhöhe. Dann über einen Trail nach Fliess und über die alte Via Claudia nach Landeck. Dann der 3. Anstieg des Tages über Tobadill zum Almstüberl, weiter über eine kurze schöne Abfahrt nach See im Paznauntal. Dann folgte der letzte wellige Anstieg im Paznaun, mal auf Waldweg, mal auf Trail und auch mal auf Asphalt bis Ischgl. Hier konnten wir nochmals einige Teams überholen und kamen schließlich nach 5:28:13 Std. in Ischgl an. Das war Platz 24 in der Mixed Kategorie, also schon mal zu gestern einen Platz gutgemacht.
Etappe 3
Montag, 19. Juli 2010: Ischgl – Scuol 73,6 km / 2504 hm
Heute stand das Idjoch, mit 2737 m Höhe höchster Punkt der diesjährigen Bike Transalp, auf dem Programm. Gleich nach dem Start ging´s erst mal eine Runde durch Ischgl, kurz bergab und dann 1400 hm am Stück bergauf. Beim Start in Ischgl war es noch kühl, aber die Sonne schien und es wurde beim Anstieg zur Idalpe allen schnell warm. Konny und ich waren beide überrascht wie gut es sich bis zur Idalpe, die wir ja bisher nur vom Skifahren kannten, biken ließ. Nach der Idalpe ging es auf Schotter weiter. Die letzten Meter vor dem Idjoch wurden immer steiler, die meisten Biker um uns schoben mittlerweile ihre Bikes, aber Konny fuhr an allen vorbei. Respekt !
Dann folgte die schöne Abfahrt über die Alp Trida bis nach Compatsch und dann wieder bergauf zur Kobleralm. Am Ende der dann folgenden Abfahrt gab´s noch einen schönen Trail, bevor es ab der Kajetansbrücke relativ flach mit kleinen Anstiegen die letzten 30 km ins Engadin bis nach Scuol ging. Auf den ersten Kilometern hatten wir mit den beiden Jungs vom BDO Leipzig eine gute Gruppe erwischt und wir fuhren abwechselnd führend ein hohes Tempo. Leider riss einem der beiden kurz vor Schluß bei einem Anstieg die Kette und wir beide fuhren die letzten Kilometer alleine Richtung Scuol. Ich mußte am Ende dem hohen Tempo etwas Tribut zollen und auch die Motivationsversuche von Konny „tapps, tapps, tapps und schon sind wir oben….“ konnten mich nicht wirklich aufbauen. Schlußendlich kamen wir dennoch nach 4:42:22 Std bei hochsommerlichen Temperaturen als 24. der Mixed Kategorie in Scuol an.
Etappe 4
Dienstag, 20. Juli 2010: Scuol – Livigno 73,9 km / 2377 hm
Auf diese Etappe freuten wir uns ganz besonders, denn Livigno und das Val Mora sind traumhafte Bikereviere. Bei bestemBikewetter führte die Strecke von Scuol über S-charl zum Pass da Costainas. Dann ging´s runter über Lü nach Tschierv um dann bei hochsommerlichen Temperaturen zum Doss Radond zu biken. Dann folgte die lange Abfahrt durch das einsame Val Mora zunächst auf Schotterpiste und später auf wunderschönem Trail bis zum Lago San Giacomo di Fraele. Danach wartete nochmals der letzte Anstieg zum Passo Alpisella und dann die finale Abfahrt hinunter nach Livigno. Ab dem Livignostausee führte die Strecke flach am See entlang und kurz danach sahen wir schon Livigno liegen, das Ziel vor Augen. Aber der Renndirektor Uli Stanciu hatte noch eine kleine Überraschung für uns parat und so ging es auf einem Radweg nochmal 5-6 km an Livigno entlang bevor wir dann am Ortsende umdrehten und ins Ziel fuhren. Auf diesen letzten Kilometer wurde geflucht ohne Ende….
Nach 4:44:10 Std. und dem 23. Platz ging für uns diese schöne Etappe zu Ende.
Etappe 5
Mittwoch, 21. Juli 2010: Livigno – Ponte di Legno 106,8 km / 3461 hm
Diese Strecke kannte noch keiner von uns, Ponte di Legno war zum ersten Mal Etappenort der CBT. Aber die Daten sagten uns: Heute kommt die Königsetappe !!
Aber eines wußten wir beide von unserer letzten Biketour in Livigno: Am Anfangs geht´s gleich mal sausteil hoch, also versuchen vorne mitzufahren, daß wir nicht im Stau hängen. Und so kam es auch. In Livigno ging´s erst mal durch die noch leere Einkaufsmeile und kurz danach an den Anstieg Richtung Passo d´Eira. Dieser steile Asphaltanstieg war im ersten Teil gerademal so breit, daß 2 Biker nebeneinander fahren konnten. Wir fuhren im Startblock B vorne mit und konnten uns den befürchteten Stau zum Glück von weiter oben anschauen. Dann gings auf steilem Schotter hoch zum Passo Passo d´Eira, dann über einen schönen Trail hinunter nach Trepalle und gleich wieder über flowige Trails zum Passo Trela. Dieser Trail ist im Downhill ein Traum, aber wir mußten hoch……..Alle mußten schieben. Dafür entschädigte die super Trailabfahrt zur Malga Trela. Dann noch runter Lago San Giacomo di Fraele und dann ging´s die nächsten knapp 20 km flach am Lago di Cancano und dann oberhalb von Bormio entlang. Auf diesem Flachstück hatten wir beide wieder mal zu leiden, denn dieses flache Tempogebolze liegt uns nicht so richtig und außerdem waren diese Schotterpisten so super staubig, wir deshalb nur am Husten. Kurz nach der ersten Verpflegung ging es dann endlich wieder bergauf zum Passo di Verva auf etwa 2300 m und dann folgte die Abfahrt nach Grosotto auf etwa 600 m. Die hatte es für mich in sich: Konny ließ es in einen Trail mal wieder so richtig vor mir krachen und ich hinterher. Bei einer Bachdurchquerung schlug mein Hinterrad heftig auf: Durchschlag! Also schnell neuen Schlauch rein und weiter ging´s. In dieser kurzen Zeit sind wir jedoch von einigen Mixed Teams überholt worden. Und kurz vor Grosotto in einer Rechtskurve mit tiefem Schotter fuhr ich fast auf Konny auf, zu stark gebremst und das Vorderrad rutscht mir weg. Zum Glück nur ein paar Schürfwunden, weiter geht´s.
Dann folgte die ewig lange Auffahrt auf Asphalt zum Passo Mortirolo auf knapp 1900 m Höhe. Endlich oben. Denkste ! Kurze Abfahrt und es ging wieder bergauf bis auf 2100 m nach Pianaccio. Dann über Forstwege und Trails ins Tal. Blick auf den Tacho: 97 km ! Also noch 10 km und etwas mehr als 250 hm bis Ponte di Legno, Trinkflasche und Camelbak sind leer, toll, super !! War dann noch ´ne Qäulerei verbunden mit einigen heftigen Flüchen, aber nach 7:49:36 Std. kommen wir als 27. der Mixed Kategorie in Livigno an.
Übrigens wurden auf dieser Etappe die letzten Biker um 21.30 Uhr 10 km vor Ponte di Legno aus dem Rennen genommen !
Etappe 6
Donnerstag, 22. Juli 2010: Ponte di Legno – Male 72,6 km / 2363 hm
Für die heutige Etappe versprach uns Uli Stanciu wieder ein paar sehr schöne Trails. Von Ponte di Legno ging´s gleich steil hoch nach Pezzo und weiter über Asphalt und dann knapp eine Minute Stau vorm Einstieg in den ersten Trail. Hatte den Vorteil, daß wir das Panorama der Berge rund um die Adamello Gruppe auch mal geniesen konnten. Dann gab´s eine schöne, flowige Trailabfahrt wieder runter nach Pezzo. Dann folgte eine Auffahrt auf einer alten Militärstrasse, die sich in zig Serpentinien auf sehr grobem Schotter bis auf 2400 m Höhe windet. Weiter ging´s auf einem der schönsten Trails, die ich je gefahren bin: Knapp handtuchbreit, wellig und auf fast gleicher Höhe zieht sich dieser Trail über 6 km am Berg entlang. Überholen zwecklos ! Danach ging´s auf Schotter zum Passo Tonale und weiter an einigen Almen vorbei auf Schotterwegen und Trails bis ins Val di Sole. Die letzten Kilometer mussten wir dann auf der Straße zurücklegen. Bis kurz vor Dimaro waren wir dann ein Pulk etwa 15 Mann und Konny. Am letzten Anstieg in Dimaro zog Konny einen Sprint an, außer Jürgen und Michael vom Team Gonso Rawoflex, die wir bereits auf der letzten Transalp 2009 kennengelernt hatten, und mir wollte oder konnte keiner mehr folgen. Aber auch ich hatte Probleme Konny zu folgen. Je länger die CBT dauerte desto stärker wurde Konny !!!
Dann noch die letzten Kilometer und nach 5:06:02 Std. war dies der 19. Platz in der Mixed Kategorie und somit unsere beste Platzierung bei dieser Transalp. Danach saßen wir noch einige Zeit bei Mike Hörner von Maxxis, unserem Sponsor, an dessen Stand. Mike hatte in Male wieder mal alle Hände voll zu tun, denn viele Biker waren mit ihrer bisherigen Bereifung nicht zufrieden und ließen sich von Mike Maxxis Reifen aufziehen.
Konny und ich waren auf dieser Transalp mit der Kombi Maxxis Monorail 2.1exp vorne und Maxxis Aspen 2.1exp auf dem Hinterrad unterwegs und waren begeistert damit. Der Monorail mit super Führung und der Aspen sehr viel Grip beide aber auch mit geringem Rollwiderstand. Bis auf meinen Durchschlag bei der gestrigen Etappe - der war so heftig, das hätte kein Reifen ausgehalten – kamen wir beide ohne Probleme durch.
Etappe 7
Freitag, 23. Juli 2010: Male – Madonna di Campiglio 47,7 km / 2321 hm
Heute stand die kürzeste Etappe auf dem Programm. Aber 2321 Höhenmeter auf knapp 48 km ließen aber auch steile Anstiege vermuten. Bei strahlendem Sonnenschein hatte Uli Stanciu beim morgentlichen Briefing in Male noch gesagt, daß es am späten Nachmittag eventuell ein Gewitter geben könnte. Beim ersten Anstieg auf Asphalt nach Bolentina war es bereits hochsommerlich heiß. Dann ging´s über Trails (leider mit Stau !) und Forstwege wieder hinunter ins Tal und auf dem gleichen Weg wie gestern zurück nach Ossana. Dort auf knapp 900 m Höhe begann derlange Anstieg bis zum Rifugio Orso Bruno auf 2147 m. Dort oben setzte ein heftiger Gewitterregen ein, der die letzten knapp 15 km Abfahrt bis Madonna di Campiglio auch anhielt. Auch der mit Wurzeln durchzogene Trail durch das Hochmoor bei der Malga Dimaro war durch den Starkregen unfahrbar geworden, sodaß auch noch eine Schiebe- und Tragepassage dazukam. Nach 4:10:19 Std. kamen wir kurz nach 13 Uhr als 21. der Mixed Kategorie ins Ziel und verschwanden ganz schnell unter der warmen Dusche.
Etappe 8
Samstag, 24. Uli 2010: Madonna di Campiglio - Riva del Garda 74,9 km / 1770 hm
Die letzte Etappe der CBT begann mit einer 12 km langen neutralisierten Abfahrt nach Pinzolo. Von dort gings auf die etwa1000 hm langen Anstieg zum Passo Bregn da l´Ors, dann auf einer ewig langen Abfahrt nach Stenico und auf flowigem Trail weiter nach Ponte Arche. Vor Treni wartete noch eine Schiebepassage auf uns, bevor es auf steilem Gardasse-Trail hinunter nach Varignano ging. Die letzten Kilometer nach Riva ging es auf Radweg und Straße bis ins Ziel in Riva del Garda, das wir nach 4:19:50 Std. als 23. der Mixed Wertung Gesamt erreichten. Zu unserer Überraschung wartete dort unser Bekannter Christoph Müller vom Unisport in Mannheim mit seiner Freundin. Gemeinsam feierten wir noch einige Zeit und genossen noch den einen oder anderen Schluck Weißbier, das es für alle Transalp Finisher am Craft Stand gab.
Unser Fazit:
Wir sind (fast) sturz- und pannenfrei nach Riva gekommen und mit unserem 23. Platz in der mixed Kategorie sehr zufrieden.
Die Maxxis Reifen Kombination Monorail 2.1exp und Aspen 2.1exp erwiesen sich als optimale Reifen und würden wir jederzeit wieder verwenden